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REAL ESTATE, Esszimmer, Raum für Kunst+, 2012, Bonn, D
real estate
2012
Rauminstallation mit pneumatischen Objekten und Video
Auf- und Rückprojektion, Video endlos Loop [22:36 min], Ton
pneumatische Objekte, Arduino, Elektronik, Lüfter
REAL ESTATE, Esszimmer, Raum für Kunst+, 2012, Bonn, D
Die Grundlage von Real Estate bildet die Dokumentation eines Rohbaus. Die gezeigte Architektur erscheint als Momentaufnahme eines Prozesses, wobei man nicht weiß, ob der Prozess des Bauens im Gang ist oder stagniert, ob die Architektur Ruine ist oder der Stand eines erfreulichen Bauvorhabens. Dieser Rohbau steht stellvertretend (und wandelbar) als Struktur für eine Auseinandersetzung über Vorstellungen und Prozesse der architektonischen Raumgestaltung in der heutigen Gesellschaft. In Real Estate geht es um eine verdichtete Darstellung und Erfahrung eines Prozesses, um die Beziehung von Konstruktion und Dekonstruktion und in dem Zusammenhang um Illusion und Desillusionierung.
Die Projektion wird durchkreuzt von ständig sich verändernden transparenten architektonischen Plastikobjekten. Diese pneumatischen Objekte stehen und hängen im Raum und werfen mit ihren Schatten Zeichnungen auf den gezeigten (projizierten) Rohbau. Ihre architektonischen Grundformen (Säulen, Winkel, Fenster) sind dem Rohbau entnommen. Der Videoprojektor projiziert die animierte Kamerafahrt auf und durch diese Objekte. Auf der transluzenten, im Raum hängenden Leinwand sammelt sich das projizierte Licht, das gefiltert durch die sich fast stetig bewegenden Objekte rüberkommt. Die architektonischen Plastikobjekte lassen den Blick auf das projizierte Bild verschwimmen, dabei bleiben einzelne Stellen scharf, nämlich da wo gerade kein Plastik vor dem Projektionslicht ist und andererseits zeichnet ihr halbtransparenter Schatten mit.
Die Installation hat zwei Seiten, auf der hinteren Seite, der Rückprojektion, sind die pneumatischen Objekte nur noch durch ihren Schatten sichtbar. Hier kann man sich auf einer Sitzgelegenheit niederlassen und das Treiben von außerhalb betrachten, das Schattenspiel mischt sich mit der projizierten Videofahrt. Um in diesen Teil der Ausstellung zu gelangen, muss der Raum mit den bewegten Objekten durchquert werden, dabei wird man mit seinem Schatten Teil der Installation und kann mit dem "Setting" interagieren.
© Monika Rechsteiner